1975/76 bis 1994/95

Die Idee und die Verwirklichung einer eigenen Hauptschule für das Klostertal entsprang nicht einer "Los-von- Bludenz-Bewegung" oder einer regionalen schulischen Großmannssucht, sondern wurde aus der akuten Raumnot an den beiden Bludenzer Hauptschulen (Mädchenhauptschule, Knabenhauptschule) geboren. Anfangs der Siebziger-Jahre musste die Bludenzer Mädchenhauptschule Klassen in der Volksschule Innerbraz dislozieren, die Knabenhauptschule musste einige Klassen nach Bürs "auslagern".

Schule über's Tal verteilt

Zu ersten informativen Gesprächen und Kontakten über eine eigene Hauptschule für das Klostertal kam es bereits 1973, im Schuljahr 1974/75 verdichteten sie sich und führten zu einer grundsätzlichen Bereitschaft der Klostertaler Gemeinden und der Stadt Bludenz. Nach intensiven und langwierigen Verhandlungen über Standortfrage, notwendige Erweiterungsbauten, die Kostenbeteiligung der Gemeinden und des Landes und der Buslinienführung, kam es zu einem positiven Abschluss - das Land Vorarlberg gab "grünes Licht": die Hauptschule Innerbraz für die Gemeinden Innerbraz, Dalaas, Klösterle und die Bludenzer Parzelle Außerbraz war "geboren".

Pulsierendes Leben

Mit dem Schuljahr 1975/76 begann im wahrsten Sinne des Wortes "pulsierendes Leben" an der HS Innerbraz. Die Klostertaler Schülerinnen und Schüler durften nicht mehr in die Bludenzer Mädchen- oder Knabenhauptschule gehen, sie wurden an die HS Innerbraz "transferiert".

Nur die Außerbrazer Kinder hatten noch zwei Jahre das Recht, sich für Bludenz oder Innerbraz zu entscheiden. So begann der Unterricht für die zwei zweiten und zwei dritten Klassen mit 113 Schülerinnen und Schülern im Gebäude der VS Innerbraz, die 65 Kinder der beiden ersten Klassen wurden in dislozierten Räumen der VS Dalaas unterrichtet. Im folgenden Schuljahr war die HS Innerbraz erstmals "komplett": sie hatte alle vier Schulstufen. Die letztjährigen Erstklässler "durften" weiterhin in Dalaas zur Schule gehen (55 Kinder), die parallel geführten ersten, dritten und vierten Klassen (181 Kinder) füllten den allerletzten Raum (sogar ehemalige Zentralgarderobe, Vorraum des Heizraumes, ehemaliges Lehrmittelzimmer). Platzmangel erschwerte den Unterricht!

Zwei Schulen unter einem Dach

Diese beiden "unruhigen" Schuljahre wurden begleitet von vielen Sitzungen des Bauausschusses und dem Beginn des Erweiterungsbaues des Volksschulgebäudes Innerbraz.

Und mit dem Schuljahr 1977/78 war die HS Innerbraz erstmals "unter einem Dach"

Die Hauptschule Innerbraz dokumentierte sich jetzt auch als schönes Gebäude! Was noch fehlte, war der große Turnsaal. Der entstand in diesem Schuljahr als Mehrzwecksaal, nämlich der Klostertalhalle.

Am 12. November 1978 konnte der gesamte Neu- und Erweiterungsbau feierlich eröffnet und eingeweiht werden. Ein wahrlich stolzer Tag für das Klostertal!

Sport und Kultur

Die folgenden Schuljahre waren nicht nur gekennzeichnet durch "normale schulische Arbeit", die Lehrpersonen waren intensiv bemüht, Akzente für das ganze Tal zu setzen. So wurde sowohl im "Kulturmosaik", wie in Lesungen, Ausstellungen und Projekten die gesamte Talbevölkerung mit einbezogen. Schulspielabende, Feiern zu besonderen Anlässen, die Talschaftssingen, Kaminfest oder soziale Aktionen waren besondere Höhepunkte und prägten die Einstellung der Kinder.

Daneben wurde besonderer Wert auf die sportliche Ausbildung der Schülerinnen und Schüler gelegt, die zu schönen bis hervorragenden Ergebnissen führten. Stichwortartig seien nur erwähnt: Leichtathletik, Schifahren, Basketball und Schach.

Seit dem Schuljahr 1988/89 haben Direktion und Lehrerschaft den Schulerhalter immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass eine moderne Außensportanlage fehlt, und dass durch die Einführung der Leistungsgruppen die Raumnot immer drückender wird.

Der Ruf nach einer modernen Sportanlage wurde relativ rasch erfüllt. Am 23. Mai 1992 konnte sie mit einem tollen Fest für das ganze Tal feierlich eröffnet und eingeweiht werden.

Die Verhandlungen über den Schulerweiterungsbau kamen im Schuljahr 1993/94 in die entscheidende Phase. In schwierigen Verhandlungen wurde ein Raumkonzept erstellt, der grundsätzliche Baubeschluss gefasst, der Planungsauftrag und die Bauaufsicht vergeben und der Bauablauf festgelegt.

 

Dir. i. R. Kurt Sprenger